Ein Gedicht zur Flut
Den Stadtmarketingverein z.eu.s erreichte ein Gedicht zur Flut, das von der Schülerin Eva Sartor verfasst wurde. Dieses möchten wir, natürlich mit der Erlaubnis der Autorin, gerne mit Ihnen teilen. Denn wir sind der Ansicht, dass diese Zeilen auch unsere von der Flut betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger sicherlich berühren werden.
Eva Sartor besucht die 8. Klasse des St. Ursula Gymnasiums in Düsseldorf und hat das Gedicht im Rahmen eines Deutschprojektes mit dem Thema „Stadt am Fluss“ geschrieben. „Ich wollte damit an die Flut im Sommer erinnern und diese Katastrophe anderen Leuten ein bisschen schildern, die nicht direkt damit in Berührung gekommen sind“ beschreibt Eva den Hintergrund des Gedichts. Evas Familie lebt in Euskirchen und sie selbst war in ihren Ferien bei den Aufräumarbeiten dabei.
Wir bedanken uns herzlich bei Eva für diesen Beitrag zu unserem Motto „Mer stonn widder op!“ und bei ihren Großeltern für die Vermittlung!
Euskirchen an der Erft
von Eva Sartor
Euskirchen an der Erft, ein bezauberndes Städtchen
mit schöner Landschaft, netten Leuten und kleinen Lädchen.
Ein Fluss namens Erft fließt dort entlang,
so mancher Fischer macht hier seinen Fang.
Morgens im Juli noch keiner ahnt,
was die Natur für heute hat geplant.
Ein paar Stunden und viel Regen später,
steigt die Erft, der skrupellose Täter.
Und plötzlich, da kommt es, das Wasser der Welle
aus der einst gewesenen friedlichen Quelle.
Sie durchflutet die Häuser, die Felder, die Leute,
Der Schaden davon, der bleibt bis heute.
Die Angst ist groß, zu viel wird genommen,
Erinnerungen, Gefühle, Leben weggeschwommen.
Das Wasser rauscht wie Blut in den Adern,
lässt nicht mit sich reden, hat nichts zu hadern.
Ins Haus schwappt die schäumende Gischt,
daraufhin, urplötzlich, das Licht erlischt.
Erst am nächsten Morgen wird das Ausmaß klar,
das Jahrhunderthochwasser, ja es war da!
Die Zerstörung, die Schäden der reißenden Flut,
sind wie nach einem Feuer die lodernde Glut.
Für manche Menschen gab es kein Glück,
sie kommen hierher nie wieder zurück.
Die Meisten hatten ein tolles Leben,
welches mussten sie der Naturgewalt geben.
Die Trauer ist groß, zu viel wurde genommen,
Erinnerungen, Gefühle, Leben weggeschwommen.
Kaum zu glauben, wie in ganzen Stücken,
eingestürzt sind sogar massive Brücken.
Möbel, Wände, Böden alles muss raus,
nicht wirklich mehr fühlt es sich an wie Zuhaus‘.
Doch da naht sie, die zweite Welle,
aber diesmal aus ehrlicher, loyaler Quelle.
Um zu retten, was zu retten ist,
ohne Grenzen und ohne jegliche Frist.
Viele Menschen kommen und packen mit an,
damit keiner alleingelassen werden kann.
Von nah und fern, von klein bis groß,
von Muskelkräften bis zum Reden bloß.
Die Hoffnung ist groß, doch zu viel wurde genommen,
Erinnerungen, Gefühle, Leben weggeschwommen.
Ein Jeder hilft mit all seiner Kraft,
es entsteht ein Gefühl der Hilfsbereitschaft.
Man spürt wie nirgendwo zuvor noch nie
eine aufrichtige und faire Empathie.
Und alles was ist, es hat stets einen Sinn,
auch wenn die Geschichte hat schlimmen Beginn.
So hat die Flut in Euskirchen an der Erft
das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt geschärft!
Noch immer ist die Erschütterung groß, zu viel wurde genommen,
Erinnerungen, Gefühle, Leben weggeschwommen.
Doch ich weiß mit großer Sicherheit,
egal wer es besucht und zu welcher Zeit;
Euskirchen an der Erft bleibt ein bezauberndes Städtchen
mit schöner Landschaft, netten Leuten und kleinen Lädchen!